Kuscheltherapie

Wellness Massage Bad Belzig - Heidi Snel - Berührung tut gut

Fallenlassen in Geborgenheit

Für viele Menschen ist die Vorstellung, sich von einem fremden Menschen bekuschelnt und in den Arm nehmen zu lassen, merkwürdig. Ich gebe zu, es ist erst einmal ungewohnt. Wer sich überwindet und es ausprobiert, merkt: es ist ganz leicht und wunderbar. Immerhin lassen wir uns auch von einer fremden Person massieren, und das sogar z.T. unbekleidet.

Bei der Kuscheltherapie sind beide Beteiligten voll bekleidet und es gibt klar definierte Tabu-Zonen, in denen nicht berührt wird. Selbstverständlich gibt es keinerlei sexuelle Intention, sondern nur absichtslose, wohlwollende Berührung.

Das Ziel der Kuscheltherapie ist, ähnlich wie bei den Massagen, in einen wohligen und tiefenentspannten Zustand zu gelangen. Körper und Seele erhalten die Botschaft: „Ich darf so sein wie ich bin“. Nach und nach entspannt sich der Körper und lässt sich fallen in ein Gefühl von Geborgenheit und Aufgehobensein.

Besonders in schwierigen Lebenssituationen ist Berührung für uns Menschen enorm wichtig, um uns zu trösten und die belastende Situation leichter auszuhalten oder zu bewältigen.

Eine Kuscheltherapie-Stunde kann viele Formen annehmen. Sie kann einfach nur Wellness sein: ich bekomme die Berührung, die ich mir in diesem Moment wünsche. Das kann erst mal nur eine Hand halten sein, eine dynamische Rückenmassage, ein verspieltes Herumtollen oder einfach nur Anlehnen und gekrault werden.

Was bewirkt die Kuscheltherapie?
Angenehme Berührung führt in unserem Körper zu vielen positiven Effekten: das autonome Nervensystem beruhigt sich, das Hormonsystem schüttet so genannte Glückshormone aus, Entzündungshemmende Stoffe werden produziert.
Ein besonders postives Hormon, das wir in der Kuscheltherapie ansprechen, ist das Oxytocin. Dieser Botenstoff verteilt sich im ganzen Körper und lässt uns tief entspannen. Oxytocin fördert Heilungsprozesse im Körper, der Stresslevel wird gesenkt, das Immunsystem gestärkt und Schmerzen werden weniger stark wahrgenommen.

Fehlt uns regelmäßige Berührung, kann das zu depressiven Verstimmungen führen, aber auch zu Ersatzhandlungen wie übermäßiges Essen, Alkohol trinken, rauchen, Arbeit, Medienkonsum etc. Wir alle kennen solche Ersatzbefriedigungen, die uns trösten und beruhigen sollen. Das funktioniert auch bis zu einem gewissen Grad ganz gut. Allerdings sprechen einige dieser Ersatzhandlungen im Körper eher den Botenstoff Dopamin an – eher ein anregendes, Kick-gebendes Glückshormon, das übrigens auch in der Sexualität eine große Rolle spielt.

Was wir beim Kuscheln ansprechen, ist eher das tief entspannende Oxytocin und Serotonin, das Geborgenheit und ein Gefühl von Verbindung zu uns und unserer Umwelt schafft. Wer sich mehr für die faszinierende Biochemie bei Berührungen interessiert: in der Info-Box unter diesem Text finden sich Links zu dem Thema.

Für wen ist die Kuscheltherapie sinnvoll?
Kuscheln ist für alle Menschen sinnvoll 🙂 Ich kann eine Kuschelstunde als Wellness nutzen, als Trost, als Herausforderung oder als Lernfeld.

Natürlich bietet es sich an für Menschen, die aktuell wenig Berührung in ihrem Leben haben und ihre Batterien auffüllen wollen.

Menschen, die als Kind wenig Berührung erlebt haben, von ihren Eltern selten in den Arm genommen wurden, können diesen Mangel u.U. bis heute spüren und unter den Nachwirkungen leiden. Häufig gibt es ein negatives Selbstbild bzw. geringes Selbstvertrauen, Bindungen an andere Menschen gestalten sich schwierig, z.B.mit Bedürftigkeiten und Abhängigkeiten. Vor allem in Partnerschaften kann es bezüglich der Art von gewünschter Berührung Verwechslungen geben. Häufig ist die Sexualität die einzige oder bestimmende Form der Berührung – das Bedürfnis nach Sexualität ist aber ein anderes als das Bedürfnis nach liebevoller, absichtsloser Berührung. Ein Berührungsmangel aus der Kindheit kann nicht über die Sexualität gestillt werden, vor allem, wenn in der Sexualität nicht genügend Liebes- und Kuschelzeit mit einfließt. Es sind zwei unterschiedliche Bedürfnisse.
Dann kann eine regelmäßige Kuscheltherapie mit einer Person, die nichts von Ihnen erwartet, sondern nur für Sie da ist, sehr heilsam sein. Wir geben sozusagen Ihrem inneren Kind nachträglich die Kuscheleinheiten, die es gebraucht hätte. Ein positives Selbstbild wird gefördert und wir gehen vertrauensvoller ins Leben.

Auch für Menschen, die generell Schwierigkeiten mit Berührung haben, oder übergriffige Erfahrungen gemacht haben, kann ein solch geschützter Rahmen ein sicheres Erprobungsfeld mit dem Thema Berührung sein. Durch den permanenten Austausch miteinander können Sie üben, klarer zu spüren und zu kommunizieren, welche Nähe bzw. welcher Abstand sich gut anfühlt und welche Berührung Ihnen gut tut. Wünsche und Grenzen wahrnehmen und aussprechen – das ist ein Lernfeld, das hier in einem sicheren Rahmen geübt werden kann.

Auch für Menschen in besonders belastenden Lebenssituationen, nach Verlusterfahrungen, Trennungen oder großen Lebensveränderungen kann die Kuscheltherapie ein wohltuender und stabilisierender Trost sein.

Für Menschen mit Depressionen ist ausreichend Berührung ausserordentlich wichtig. Falls Sie sich in psychotherapeutischer Behandlung befinden und von Seiten Ihrer Therapeut*in nichts dagegen spricht, kann eine Kuscheltherapie eine wunderbare Begleitung zur Pharmako- und Psychotherapie sein.

Auch Menschen mit Angststörungen oder sozialen Phobien können – ggf.parallel zu Psychotherapeutischer Begleitung – von dem geschützten, wohltuenden Rahmen der Kuscheltherapie profitieren und sich hier ausprobieren.

Wie läuft eine Kuschelstunde ab?
Wenn Sie eine Kuschelstunde bei mir buchen, werde ich Ihnen im Vorfeld ein Infoblatt zusenden, damit Sie wissen, was genau Sie erwartet und was nicht, sozusagen unsere Spielregeln. Diese werden wir zu Beginn Ihres Besuchs noch einmal zusammen durchsprechen und als gemeinsame Vereinbarung unterschreiben.
Bei der ersten Kuschelstunde findet zu Beginn ein bis zu 30 minütiges Vorgespräch statt, dann wird 50 Minuten gekuschelt. Bei jeder Folge-Session ist das Vorgespräch maximal 10 Minuten und die Kuschelzeit 50 Minuten.

Die Spielregeln umfassen unter anderem:
– alles geschieht im Konsens – Sie bestimmen, welche Berührungen Sie wünschen

– Kuscheltherapie ist KEIN Ersatz für eine Psychotherapie. Falls Sie in therapeutischer Behandlung sind, besprechen Sie sich bitte vorher mit Ihrer Therapeut*in.

– Kuscheltherapie hat ausschließlich Entspannung zum Ziel. Es findet keinerlei Erotik statt. Es wird so berührt, wie es auch bei einem Kind angemessen wäre. Eine Kuschelstunde, bei der Sie die vereinbarten Grenzen nicht wahren, wird sofort abgebrochen.

Woher kommt die Kuscheltherapie?
Die so genannte Kuscheltherapie (Cuddle Therapy) wurde 2009 in den USA entwickelt und von Dr.Elisa Meyer in den deutschsprachigen Raum gebracht. Seitdem gibt es auch in Deutschland immer mehr ausgebildete Kuscheltherapeut*innen. Meine Ausbildungen zur professionellen Begleitung in Form der Kuscheltherapie habe ich bei Elisa Meyer in Leipzig und im Kuschelraum Berlin gemacht. Zur Zeit befinde ich mich in der Ausbildung zum Somatischen Coaching bei Angeline Heilford und Rubem Joy Fockink im Kuschelraum Berlin.

Literatur zum Thema Berührung:

„Homo Hapticus“ von Martin Grunwald
Spannendes Buch über das Tastsinnessystem und die Wichtigkeit von Berührungen. Dr.Martin Grunwald ist Begründer des Haptik Labors an der Uni Leipzig.
Droemer Knaur Verlag
304 Seiten
ISBN 978-3-426-27706-5

„Berührung“ von Prof.Dr. Bruno Müller-Oerlinghausen und Gabriele Mariell Kiebgis
In diesem Buch wird dargestellt, wie Berührungen therapeutisch eingesetzt werden können. Berührungen aktivieren unsere Selbstheilungskräfte, lindern Angstzustände und Depressionen. Das AutorInnen-Team forscht seit langem über die heilsame Wirkung von Berührung und prästentiert unter anderem ihre Forschungsergebnisse in diesem inspirierenden Buch.
Verlag Ullstein Leben
288 Seiten
ISBN: 9783963660061

„Berührungshunger“ von Dr.Elisa Meyer
Dr.Elisa Meyer, bei der ich eine Ausbildung zur Kuscheltherapeutin absolvieren konnte, stellt in diesem eingängigen Buch neben der Biologie von Berührung die Kuscheltherapie vor, zeigt auf anschaulichen Bildern verschiedene Kuschel-Haltungen – und macht total Lust aufs Kuscheln!
Verlag Books on Demand
192 Seiten
ISBN 978-3-7481-8992-3

 

Wirkung der Kuscheltherapie

Tiefenentspannung

Bei dieser sehr ruhigen Form von Berührung können wir uns tief entspannen: es läuft leise Musik, wir müssen nichts tun, es ist jemand für uns da. Nach und nach lassen wir alle Spannung von uns abfallen und gelangen in einen tief entspannten, friedvollen Zustand.

Stärkt das Selbstbewusstsein

Das Bindungshormon Oxytocin stärkt ein positives Körpergefühl, unser Vertrauen in uns selbst und andere Menschen. Jemand ist für uns da und stärkt uns in unserem Bewusstsein: wir sind okay und liebenswert, genau so wie wir sind. Ängste werden weniger, wir können entspannter durchs Leben gehen und mutiger auf Menschen zugehen.

Fördert Empathie

Studien haben gezeigt, dass das ausgestoßene Oxytocin einen Einfluss auf unser Fühlen und Handeln hat: es fördert unsere Fähigkeit, uns in andere Menschen zu versetzen, steigert unser Vertrauen in Mitmenschen und hat beispielsweise in Auseinandersetzungen mit dem Partner beruhigende und deeskalierende Wirkung.

Verbessert natürliche Körperfunktionen

Bei dieser Berührung, die auf Entspannung ausgerichtet ist, wird im Körper das Hormon Oxytocin ausgestoßen (ein Gegenspieler des Stress-Hormons Cortisol). Als Säugling sind wir auf die Ausschüttung von Oxytocin angewiesen, um wachsen zu können. Es führt dazu, dass der Puls sich beruhigt, der Atem tief und langsam wird, die Körperfunktionen sich besser regulieren. Der Blutdruck wird gesenkt, Schmerzen werden weniger stark wahrgenommen und die Wundheilung wird verbessert. Auch gibt es Studien, die zeigen, dass Oxytocin durch einen gesteigerten Fettstoffwechsel die Cholesterinwerte verbessert und eine Gewichtszunahme reduziert.

Stärkt das Immunsystem

Das ausgeschüttete Hormon Oxytocin erreicht jede Körperzelle: es reduziert das Stresshormon Cortisol und führt zu einem verbesserten Zellstoffwechsel. Abwehrzellen im Körper können effektiver ihre Arbeit machen, Abfallstoffe und Keime werden schneller abgebaut.

Preise Kuscheltherapie

60 min

70,00 Euro

90 min

105,00 Euro

Planen Sie einen Besuch

Wenn Sie die Kuscheltherapie ausprobieren möchten, kontaktieren Sie mich bitte per E-Mail. Ich sende Ihnen dann weitere Informationen zu.

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